Anpassungsstörung

Haben Sie das Gefühl, dass sich ihr Leben durch eine bestimmte Situation geändert hat? Vielleicht gab es auf der Arbeit Veränderungen (z.B. Umstrukturierungen, Umzug, neuer Arbeitsplatz) oder Ihr Privatleben hat sich gewandelt (z.B. Verlusterfahrung, Geburt eines Kindes, Konflikte). Der Mensch liebt seit jeher eine gewisse Stabilität und Gewohnheit in seinem Leben. Doch manchmal passiert etwas, auf das er mit Stimmungsveränderungen oder verringertem Sozialverhalten reagiert. Dies hat damit zu tun, dass der Mensch Schwierigkeiten hat, den neuen Alltag anzunehmen und damit, sich daran „anzupassen“. Daher kommt der Begriff Anpassungsstörung. Dies kann großen Leidensdruck bewirken.

Typische Symptome der Anpassungsstörung

Ein Beispiel könnte sein, dass der Betroffene durch einen Umzug sein gewohntes Umfeld verlassen hat und dann Probleme hat, sich in das neue einzufinden und z.B. Freunde und Kontakte zu finden. Es geht bei der Anpassungsstörung weniger darum, wie groß die objektive Veränderung ist, sondern vielmehr darum, wie groß der Leidensdruck und damit das Gefühl der Beeinträchtigung ist. Dies betrifft beispielsweise Gefühle von Trauer, Einsamkeit, Ärger, Angst, Zweifel, aber auch körperliche Symptome wie Schlafbeschwerden, Konzentrationsstörungen. Häufig besteht das Gefühl, dass man keine Kraft mehr hat und nicht mehr weiter weiß. Es bestehen Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zur Depression und zur Posttraumatischen Belastungsstörung.

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Gründe für eine Anpassungsstörung

Wie groß der Leidensdruck wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt natürlich der Grad der Lebensveränderung und das Verlustausmaß von Ressourcen eine wichtige Rolle. Unter Ressourcen versteht man in der Psychotherapie kraftgebende Stabilisatoren des Lebens. Darüber hinaus besteht die Frage, ob die Person eine ähnliche Situation schon einmal bewältigt hat oder nicht. Falls es um eine erstmalige Veränderung geht, stehen somit noch wenig Erfahrungen zur Verfügung, damit umzugehen. Außerdem spielt der Grad der individuellen Verletzlichkeit eine große Rolle, also z.B. genetische Faktoren, Selbstwertgefühl oder schmerzhafte Erfahrungen in der Kindheit. Weitere Informationen finden Sie hier.

Psychotherapie als Unterstützung

Wenn das Gefühl der Überforderung vorhanden ist, kann es sinnvoll sein, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal hilft es, wenn ein unabhängiger und objektiver Blick von außen auf die Situation geworfen wird. In den Sitzungen wird gemeinsam versucht, Lösungen zu finden und die Belastung, wenn möglich, abzubauen. Falls dies nicht möglich ist, ist das Ziel, Bewältigungsmöglichkeiten zu erlernen und anzuwenden.